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Ich bin wahrscheinlich das früheste Kind gewesen was geboren wurde !

Das Geschehnis war, das wurde mir sofort bewusst, eine einmalige Angelegenheit.

Da warum und warum jetzt, der Grund erschloss sich mir zunächst mal nicht.

Das sollte später in der Schule ausführlich erläutert und erklärt werden.

Studiertes und vorbereitetes Personal sollte diese Aufgabe bewerkstelligen.

Das sollte sich, bis Heute so vorsetzen.

Menschen die mir was erklären.

Mit zunehmenden Alter trete ich an dieser Stelle.

Und ich habe eines gelernt.

Nur auf Fragen zu antworten.

Kein Erklärbär.

Tatsächlich bin ich so wie ich geboren bin.

Unwissend, wohl ahnend.

Wie bei der Geburt.

Eine Frage die sich mir stellt wenn ich die Medien in diesem Land lese/sehe.

Eine Frage die sich mir stellt wenn ich mit meinen Mitmenschen, Kollegen und Mitbewohner spreche.

Angst, Unwohlsein.

Keine Perspektive.

Beharren.

Alles Mist, aber nichts Neues.

Man kann ja doch nichts ändern!

Junge Menschen kleben sich fest.

Nichts demonstriert bildlich wo sie stecken, ihre mentale Einstellung.

Unbeweglich zum Nichtstun verdammt, wahrscheinlich um Tun zu demonstrieren.

Hass von Klimakativisten auf die Eltern und Genrationen die sie nicht verstehen.

Oder andersrum.

Warten - worauf?

Dabei ist es ganz einfach, total einfach etwas zu ändern.

Viel schwieriger ist es die Sache so zu lassen obwohl sie nicht funktioniert.

Das erstreckt sich über alle Lebensbereiche in der wir Leben.

Essen, Arbeit, Kaufverhalten, Bildung, Gesundheitswesen oder wie wir mit unserer Umwelt, wir wir mit unseren Mitmenschenumgehen.

Eigentlich gar nicht?

Schimpfen, Verantwortung ablehnen und wegkucken, das ich was ich sehe.

Mit Bedauern, mit Traurigkeit.

Ich kenne es anders.

Und will es anders.

Gut.

Also mache ich das was ich immer tue.

Ich wechsele das Rad was kaputt ist.

Ich tue etwas.

Jeden Tag.

Immer wenn ich eine Einflussmöglichkeit sehe.

Ich habe eine Wunsch:

Mitmachen !!

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Sitzt man, mit Kollegen in der Kantine oder in einem Lokal, Bar mit Bekannten, hört was die Menschen beschäftigt, sind es überwiegend Dinge die Angst machen.
Bedrohlich sind möglichst die eigene Position als hilflos definieren.
Am besten läuft das, wenn es etwas von Außen, etwas Fremdes, nicht Berechenbares ist.
 
Mit der Wirklichkeit hat das jedoch nichts zu tun.
Nicht für mich und nicht für Diejenigen die das beschäftigt.
Dabei ist es so einfach etwas anderes wahrzunehmen.
 
Ein Blick aus dem Fenster reicht da oft.
 
Ich möchte oft Kollegen, bekannte mit an dieses Fenster nehmen.
Manchmal mache ich das.
Die Reaktion?
„Ich weiß wirklich nicht wie du zu dieser Einstellung kommst?“
„Liest du denn keine Zeitung?“
 
Nö.
Ich achte in Dankbarkeit auf all die wunderbaren Dinge um mich herum.
Macht einfach mehr Sinn.
 

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Erlebnisse beim Gemüsegrillen

Typisch und wahrhaft deutsch auf Campingplätzen ist die Zeit, in der bierbäuchige Männer in den berüchtigten Traininganzüge aus Polyester oder anderem Kunststoff (pflegeleicht, günstig bei Aldi oder Lidel aus dem Verkaufständer vor dem Kassenbereich. Sportiver Freizeitanzug im Jogginglook aus atmungsaktiven Propüllesterverbindungen in trendigen Farben. Unisex.) den Urinstinkten folgend zuvor erlegte Würstchen und tote Tierteile vor den Augen ihrer ebenso gekleideten Weibchen rustikal auf offenem Feuer zum Verzehr zubereiten.
(Ein Brauch, der jahrtrillionen alt, sich seit der Entdeckung einer Raumzeitfalte bei Wülferode nie geändert hat.)
Der germanische Grillbrünstige hat sich, schon alleine des Nachbars wegen, deutlich gut und viel eingedeckt. Das heißt, das der Grillplatz sorgsam und ordentlich (Die Nachbarn!!) mit Zubehör wie einem Grillset (Aldi, Sonderangebot. Grillset  6 Teilig bestehend aus Zange  für Würstchen, Steakzange, Spieß, Wender; Gabel und Schaber aus rostfreiem Stahl mit in  rustikal gebeiztem Eichereproduktion gehaltenen Holzgriffen), jeder Menge Grillgut (Fleisch, Formfleisch, Würstchen, in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel „Putensteak Müllerinnenart fettarm“, oder „marinierte Nackensteaks Holzfällerart“, oder „Schnitzel Hawai“) und vielen, vielen Saucen, Dips usw. die den Klapptisch Modell Florence das fürchten lehrt.
Unverzichtbar und wirklich überall zu sehen: Der deutsche, DIN geprüfte Grill, Modell Landmann mit Wohlfühlgarantie.
In diesem Fall die mittelständische Ausführung für 36,65 € mit 3 Grillstufen, herausnehmenbarem Rost und Ablage sowie schwarz eloxiertem Gehäuse und Holzgriffen, antik gebeizt, was dem  Gerät den Touch von Exklusivität verleihen wird.
Und, last bat nur trink: Hopfensaft, Kaltschale Gerstensaft oder wie auch immer in Flaschen auf dem Tisch drapiert (Nur Frauen trinken aus Gläsern).
Es gibt es tatsächlich, das Feng Shui des deutschen Grillwerktätigen.
(Berg – und Auenbeheimatete Germanen behaupten eh das dieses Feng shui von ihnen stanmmt: fengs shui oan?)
Genau, exakt und liebevoll werden die oben beschriebenen Wurtsverbrennungsanlagen, begründet und ausgiebig diskutiert mit dem Richtung des Windes, der Himmelsrichtung, nachbarlicher Beziehung und anderen Faktoren in die entsprechende Lage ausgerichtet.
Auch sind Zutaten wie „Bruzzler“ (geschmacksneutrales, längliches Formfleisch in blassem Farbton, garantiert BSE frei – ist ja auch kein Fleisch drinn) allerlei Fleisch, die gefürchteten Soßen ( Von mexikana-fatala bis schwedischabbamitdill), um Gottes Willen die Familienpackung Pfennigs Kartoffelsalat mit Jogurt (diätfrei, oder so),  in beständiger Eintracht und immer gleicher Anordnung platziert.
Oberster Grillherr und Meister ist natürlich der Vater, der alleinig das genaue Prozedere kennt und erfüllt ( Schau mal rüber Berta, die glauben doch glatt mit dieser Bauhauskohle genug Glut für die Steaks hinzukriegen. Kaum zu glauben das die hier nen Stellplatz bekommen haben.)

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Die stämmigen, hellen Beine in Shorts (aktiv sporting mit Seitenstreifen) und der Tennissocken in Weiß mit 3 bunten Streifen am Schaft breitbeinig in den Campingplatz gestemmt, das sich lichtende Haupt stolz erhoben und im Bauche ruhend steht er da wie der Fels in der Rodung: Rund, unbeweglich und schroff.
Der weibliche Teil des Unterfangens,  in einem bunten, geblümten einteiligen Badeanzug gezwängt, dagegen wuselt agil und ordnend zwischen den Zutaten und den Kindern umher.
Papa würde sie (seine Frau) lieber ( er findet sie immer noch knackig, bloß eben größer als damals) in einem möglichst roten Bikini sehen.
Nichts entgeht ihren scharfen Äugelein, keine Zutat bleibt vergessen und so bildet sie rein küchentechnisch und moralisch die Grundlage der nun folgenden Rost – und Röstzeremonie.
Nun eben solche Bundesbürger, aus dem rheinländischen dem Dialekt nach, waren 2 Stellplätze weiter beheimatet.
Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und 2 Ablegern in unterschiedlichem Geschlecht und Alter (Haben Jugendliche eigentlich ein Alter? - Nicht eher ein Jünger? Huar huar).
Die Sippe hatte wie schon gesagt oder beschrieben ihre Rolljurte cirka 41 Bierkästen weit weg von uns aufgebaut.
Im Hintergrund trohnte der Wohnwagen „Tabert Comtesse“ mit Krönchen und goldfarbener Bordüre.
Davor, straff gespannt und in dezentem durchfallbraun/marienegrün  das Vorzelt.
Den Eingang mit dem Moskito und Fliegenabweisendem Stofftrodeln Marke „Iscia“ versehen; wobei ich mich langsam frage welches Insekt wohl so dusselig ist sich davon zu beeindrucken zu lassen.
Den Einzigen den sie davon abhalten ungehindert in das Vorzelt zu gelangen ist z.B. ein mit einem Tablett beladenen Delinquenten.
Und nicht zu vergessen, unverzichtbar und so praktisch wie Kartoffelbrei in der Arktis: Der Pavillon vom Baumarkt: Weißplastikidylle bis Käptn Kirk kommt.
Nimmt noch mal Platz weg, macht noch mal Arbeit, macht dunkel und unterstreicht demonstrativ nochmalig die Teretorialansprüche des Campers.
Vor dem Eingang des Vorzeltes aufgebaut vermittelt er verdunkelnd und sichteinschrenkend  so richtig das Gefühl welches ich als kleiner Junge im Zeltbau suchte: In einer geschützten Höhle zu wohnen.
Und nun, nicht zu vergessen, um Gottes willen alles bloß das nicht: der mobile Carport für den Opel Wegda oder wie diese Konstruktion deutscher Bürgerlichkeit auch sonst heißen mag.

dscf2177Er ist sturmfest verspannt gleich einem Werk von Christo umhüllend und schützend aus hochfestem Nylon (Wie viele Nylons für diese Gespinnst wohl sterben mussten?) über dem Gefährt drapiert.
Na jut alles da, kann los gehen.
Wenn da bloß dieser komische Nachbar nicht wäre.
Seltsamer Zeitgenosse; unergründlich und wie von einem anderen Planeten.
Bunter, mehrfarbiger , älterer Campingbus mit auch noch buntem Vorzelt, vollkommen unorthodox schräg und offen stehend.
Und nu  kommts dicke: der Mann ist allein mit 2 Kindern auf dem Platz.
Na ja, zumindest freundlich ist er, sagt immer artig „moin moin“ wenn man vorbeidefiliert.
Aber bitteschön was sieht man auf seinem, huach, stinkordinären Billigrundgrill: Aluklumpen.
Undefinierbare Aluklumpen.
Silbrig schimmernde Dinger, drei Stück an der Zahl die auf dem verbogenen Rostrahmen lungern und deutlich schmorende Geräusche  von sich geben.
Riechen tuts allerdings wie bei Muttern.
Der nun neugierig gewordene Grillbevollmächtigte schlendert möglichst unauffällig an dem in zerfransten Shorts sitzendem, leicht dämlich – freundlich sitzendem Buntcamper vorbei in Richtung Bedürfnisanstalt (um Gottes willen, wer ist auf diesen Namen gekommen?). Bei uns Campern liebevoll das Haus der Begierden genannt.
Kurz nach um die Ecke natürlich wieder kehrt Marsch und  ganz natürlich und möglichst entspannt ein Gespräch aufnehmen (Wie bitte spricht man so ein Sonderling an, kann er überhaupt unsere Sprache, sollte ich mich vorher bewaffnen und impfen? Oder beides?)
Na gut, allen Mut zusammengefasst und los denkt sicht der Familienvater und schaut noch einmal sehnsüchtig zu seiner  im Jogginglook aus atmungsaktiven Propüllesterverbindungen in trendigen Farben verpackten Frau hinüber (Berta, ……. soll ich?).
„ Die Felgen hat mein Schwager auch“, irgendwie muß man ja anfangen.
Der Buntling schaut irritiert auf.
„Äh, das sind Radzierblenden ausm Baumarkt,  so richtige Felgen kann ich mir nicht leisten“ gibt das grillende Gegenüber leicht verschämt zu.
Uff, die Kontaktaufnahmen hat ohne größere Schwierigkeiten stattgefunden und der Familienhäuptling weiß nun das er es mit einem unserer Sprache sprechenden Gattung zu tun hat, augenscheinlich ganz und gar nicht gefährlich; in fast jeder Sendung sieht man ja so die eigenartigsten Dinge und was für Folgen sich aus dem Kontakt mit andersartigen ergeben kann.
(Geneigter Leser, um es kurz zu machen, der Buntling bin natürlich ich; meiner einer selbst.
Und es geht hier auch gar und ganz und überhaupt nicht darum irgendeine Volksgruppe zu verunglimpfen. Ich habe einen Mordsrespekt vor all diesen zuvor beschriebenen Menschen, ich versteh sie bloß manchmal nicht und versuche so aus meiner Perspektive im darniederschreiben Erleuchtung und Aufklärung zu erfahren. So, nu isses raus und ich kann weiterschreiben).
Und irgendwie gibt er sich damit auch als menschlich zu erkennen. Einer der aus dem Baumarkt billig Radzierblenden kauft, outet sich als einer aus dem Volke.
Nicht so eine Schickfluse mit Kaschmirunterhose der seine Felgen nur handgedreht aus Modena bezieht.
„Sach mal, (das du kommt zwar noch mit zusammengenommenen Mut und nicht ganz flüssig, aber es kommt über des Campers Lippen) was brutzelt den da in den Foliepäckchen?
Riecht wie Mamas Gemüsetopf wenn’s brennt.“
( Nun belesener Leser ein Kunstgriff zum greifen: ich wechsele in die ich-Form des seins. Genial gell? Der Präservativ Nonsens Pluspoperfekt)
Irgendwie ist mir der schmerbäuchige Malocher sympathisch wie er da leicht unbeholfen den weltmännischen gibt, im Grunde jedoch nur einer der positivsten Eigenschaften der Menschheit vorführt: Der Neugier.
Ausserdem juckts mich ein wenig ihm ebenso wortstark zu verstehen zu geben das ich a. seine Sprache spreche und b. das er meine Gemüsekreation so verunglimpft.
„ Kennt man wahrscheinlich nicht in den Vororten der kirgisischen Provinzen jenseits des Orkus , nennt sich gedünstetes Gemüse“ (wow, das hat gesessen).
Ein Grinsen huscht über das bestoppelte Arbeiterkinn. Sein Blick fährt suchend zum Kennzeichen meines Busses: Berlin.
„ Nee, bei uns gibt es noch Unterschiede zischen Menschen und Viechern und einer der entscheidensten ist es das wir dem armen Tieren nicht das Futter wegessen“.
Na prima, denke ich der trinkt bestimmt Becks und ist schlagfertig wie Kaisers Augustus Duschsklave. Passt.
„Schau schau, und ich kleines Tischlerbübchen dachte immer das die Viecher bei eurer einer einfach nur schneller wären. Ich glaube der Sielmann oder so ein Fernsehproffessor hat mal anhand von freilaufenden Hessen belegt, das Kühe schlicht und einfach wesentlich fixer wären als diese Spezies.“ (Hähö, tuscheh, wie der Kannibale nach dem waschen der Mahlzeit sagt.)
„Für nen Werksfahrer von Matchbox schiebst du aber nen ordentlichen Cotton über die Kreuzung“ (Ups, das Landei bleibt mir nichts schuldig).
So sehr wie uns auch äußerlich und dem Habitus unterschieden, hier standen sich zwei Gleichgesinnte  gegenüber, zudem ebenbürtig (Naja, ich find, ich war etwas ebenbürtiger).
„Und du meinst tatsächlich und allen Ernstes das man so was auch essen kann ohne bleibenden Schaden?“, hakte das Arbeiterdenkmal nach.
„Bei mir hilfts, und schöner machts auch wie du siehst.
Mach einfach mal ne Feldstudie und schau wie die ausfällt.“
Nachdenklich nickend wendete sich der so indoktrinierte Fels der freien Marktwirtschaft ab und trottete zu seiner Angebeteten.
Der folgende Abend verlief  unterhaltsam, der folgende Tag ebenso und ich dachte schon nicht mehr an diese Episode als ich am Abend  zum Essen, ergo Abendessen, erneut  dem Gemüsekritiker gegenüberstand.
„Wieviel Würste waren wonnig wohlgebraten weilandt  wahrscheinlich während warmen Wetters wieder wendend werbraten?“, kams unverhofft liturgisch vom angrenzenden Wegesrand.
„Rate mal, mein gestrüppverzehrender Nachbar, was ich und meine Angebete Gestern auf dem Grill hatten?
Sein Gesicht glänzte und funkelte vor Erwartung und Freude mich in Verblüffung zu stürzen.
Und ehrlich, ich wusste wirklich nicht was denn da nun zu erwarten wäre.
Eine exotische Tierart oder Fisch vielleicht?
„Perserkatze“ , riet ich aufs Geradewohl.
Er wechselte seine bis dahin gespannte Körperhaltung auf die einbeinige, lässige, eines Hochüberlegenen. Irgendwie erinnerte er mich an die schwergewichtige Variante eines Günter Jauch und ich sah im Geiste schon die Scheinwerfer einschwenken.

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„Kannste knicken, so was kriegen höchstens die Kinder zur Schule“.
Ich zermarterte mein wohldurchbluteten  Genius und die edle Stirn furchte sich.
„Straussenflügel? mailänder Art?“
Oh Shiet, nochmaliger Beinwechsel und genießerisches weiternachobenziehen der in Hohnstellung gebrachten Mundwinkel.
„Bei Gottschalk müßteste langsam anschreiben lassen, mein Gutster. Ich will dir mal nen Stoss ins die Richtige Richtung geben: Is was Gesundes.“
Darauf wäre ich bei dem Mann wirklich nicht gekommen.
„Mann, ich habe meiner liebwerten Frau von deiner Gemüsetosterei erzählt und die war eh schon auf so nem Trip von wegen ihrer Diät aus  ner Zeitschrift. Die hat gleich funkenstiebend Feuer gefangen und hat mir 3 Seiten Vorträge gehalten von wegen Gesund und so.“
Ich fasste es nicht, war wie betäubt.  Gleichzeitig kam Freude in mir hoch.
„Und? Habt ihr dann denn wirklich so mit Gemüse und ohne Fleisch dabei und so….?
Ein Griff zur Forderseite des Bündchens und ein kraftvolles Hochziehen der gesamten Hoseneinheit unterstrich  die Bedeutung des gesagten: „ Bis auf Ferdi (Der Hund) waren alle begeistert. Meine Frau meinte das macht schlank und Heute Morgen habe ich in der Illustrierten gelesen das dat auch ordentlich belebt……., also auch Druck auffe Pumpe liefert, verstehste?“
Mir fielmann die Kinnlade runter.
„Könnte glatt überlegen, ob ich Vegotaurier werde“. Schob der sockelbildende Bevölkerungsanteil der Bundesrepublik nach. Mir viel die Kinnlade aufs Knie.
„ Also denne dann, vielen Dank noch mal für den Tip, wir sehen uns,“ spruchs und drehte sich um um zu seiner Angebeteten zurückzukkehren.
„Ach so; trinktst du eigentlich Bier?  Ich meine Alkohol in Gemeinschaft und so?“ Rief er im Weggehen über die Schulter; Er meinte das ehrlich!
„Mitten aus die Flasche“.
„Gut, komm doch Heute Abend einfach mal rüber.“

 

Moral: Nie aus dem eigenen fahrenden Zug die Landschaft ansehen und beurteilen…………aussteigen und  mitleben sollte man und die eigene Reisschüssel dabei in aller Demut leeren.

Mahlzeit.

 

erkennen

Erkennen ist meiner Meinung nach das so ziemlich dämlichste Wort.
Meist mit Erleuchtung und Wissen in einem Satz verbaut, soll es darstellen das wir in der Lage sind Dinge wirklich zu sehen und übergeordnet zu beurteilen.
Warum findet man keine Kühe im Hörsaal einer Universität?
Weil sie nicht durch die Tür kommen!
Menschen neigen wohl dazu allein aus dieser Tatsache ein hochphilosophisches Drama zu machen, die soviel Weisheit und Erleuchtung in sich birgt das es nur so raucht.
Und meist sind diese Menschen auch noch überzeugt das der so "Erleuchtete" oder "Wissende" erhaben und somit etwas besseres wäre.
Und streben nach ebensolchem.
Dabei sind wir ja noch nicht mal in der Lage unsere Umgebung zu erkennen.
Nehmen wir zum Beispiel unsere grünen Freunde die Bäume.
Wir nennen sie Ahorn oder Buche.
Dabei sind sie individuelle Lebewesen wie wir.
Stellt euch vor die grünen  Kollegen würden das mit uns machen.
Die Klingelschildern an unseren Haustüren würden jeden Briefträger in den Wahnsinn treiben.
Ganze Häuserzeilen Müllers oder Lehmanns.
Sind wir in der Lage wirklich objektiv etwas zu beurteilen?
Eher ganz und gar nicht.
Eine Regenwurm kann ja auch nicht Bowling spielen, oder?

Also.
Auf dem Teppich der Realität stolpernd und staunend wie ein Kind alles immer neu zu entdecken dürfte es eigentlich sein.
Oder wie Oma immer sagte "Jung, offenes Staunen macht Platz im Hirn".

Danke Oma

 

 

schritt

Es geht voran!
Mir Sturmesschritten und energisch vorgerecktem Kinn eilen wir dem erkorenen Ziel entgegen.
Nichts kann uns stoppen, nichts hält uns auf.
Da wollen wir mit aller Macht hin.
Das ersehnte, das endgültige Ziel gilt es zu erreichen.

Ob das Sinn macht?
Für mich auf ganz und gar keinen Fall.
Wieso?
Ganz einfach.
Wenn ich den Weg dahin eben als Weg sehe, kann ich ihn wohl kaum blind und für nichts anderes zugänglich beschreiten.
Das wäre so eigenartig wie als wenn ich auf einem Waldweg etwas wie eine schöne Gaststätte oder nette Menschen treffe, aber wortlos und blicklos an ihnen vorbeihaste.
Wie angenehm und sinnreich ist es dagegen doch für mich auf meinem Weg schlendernd nichts Interessantes oder schönes auszulassen.
Wie ungleich reicher und erfolgreicher gegebenenfalls sogar innezuhalten und mein Ziel zu ändern.
Kann durchaus sein das das Ziel was ich mir vor Jahren gesteckt habe gar nicht mehr aktuell ist?
Vielleicht habe ich mich verliebt, eine schönere oder leichtere Möglichkeit gesehen oder gar etwas ganz neues entdeckt.

Meine Großmutter sagte immer ich soll nicht so rennen: " Jung, du siehst ja nüscht wennste rennst".

Ich mag meine Oma

 

vorwärts

Um vorwärts zu kommen veranstalten wir ja so Einiges im Leben.
Wir zurren, zotteln, rucken und schieben wo und wann es nur geht.
Man könnte meinen, das der Drang Sich oder Andere zu bewegen schon vor der Entdeckung des Urknalls in den Genen des Menschen festgelegt wäre.
Nun wäre es doch langsam an der Zeit auch mal eine Richtung festzulegen, oder?

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Ismüsser

Verkehrt man in der Welt der Kreationen und der Träume, so begegnet man dem Vielfältigsten und nicht Fassbaren: dem „Ismus“.

Ich zähle hier der Einfachheit halber einige Ismüsser auf, die mir einfallen: Populismus, Magnetismus, Liberalismus, Apfelmus, Kapitalismus, Transzendentalismus, Kubismus, Rheumatismus, Sozialismus, Surrealismus, Vandalismus, Kannibalismus, Faschismus, Nikodemus, Eskapismus, Katholizismus, Realismus.
Es gibt mit Sicherheit noch einige mehr.

Ich begegnete diesem fabulösen Gebilde das erste Mal in jungen Jahren.
Ort des Geschehens: eine Universität in Bremen.
Anlass: ein Gebilde, das eine (meiner Meinung nach) gelungene Mischung aus Bewegungs- und Meditationsmaschine und Murmelbahn war.
Ehrlich gesagt: Ich weiss nicht mehr, wie ich und meine Meditationsmaschine an die Uni gekommen sind.

Woran ich mich noch erinnere:
Ich saß an einem Tisch in der Mensa der Universität, auf dem Tisch hatte ich meine Maschine geparkt.
Ein vor Bildung und Wissen berstender Bartträger kam mit einem Tee an meinem Tisch vorbei, stoppte und wand sich mir und meiner Maschine zu.
Er neigte nachdenklich den Kopf und stellte die Frage, vor der ich am meisten Angst habe: „Was ist das denn, junger Mann? Das sieht wirklich interessant aus.“
Die Nacht zuvor und eine nur zweiminütige Kurzschlafphase auf der Rückbank eines Ford Transit forderten unbarmherzig ihren Tribut. Ich nuschelte: „Eine Meditationsmaschine. Ich will mein Bewusstsein erweitern. Zum Wochenende hin will ich fertig sein.“
Ein gütiges Lächeln huschte über Gesicht und Bart des Bildungsbefüllten. Ich entspannte mich.
"Ist das Surrealismus"?
Ein in den letzten Minuten rehabilitierter Teil eines Hirnlappens ergriff die Chance, tätig zu werden, formulierte blitzgescheit und wieselschnell eine Antwort und leitete sie an das Mundwerk weiter.
"Schuppismus" schepperte es aus mir heraus, "reiner Schuppismus".
(Diese Äußerung beruhte auf der Tatsache, dass ich die Maschine in einem Schuppen gebaut hatte.) Auf einem Teil der Stirn des Studiosus bildeten sich zwei extremes Unverständnis signalisierende Querfalten.
In meinem Gehirn auch.
Eigentlich wollte ich doch nur mir und anderen Menschen einen vergnüglichen Augenblick schenken…

Vom Lande kommend und relativ bildungsneutral (Ich hatte das Wort „Schulbesuch“ wörtlich genommen.) hatte ich weniger als gar keine Ahnung, was der gütig lächelnde Mensch von mir wollte. Auf keinen Fall wollte ich jedoch etwas Falsches oder gar Ungebildetes von mir geben.

Später erfragte ich, was Surrealismus bedeutet und erfuhr mehr und mehr über die sagenhaften Ismüsser und deren Bedeutung.

Mich beschäftigt eine Frage immer wieder und immer mehr: Warum hat der nette Bartgebildete sich nicht einfach zu mir gesetzt und das Ding ausprobiert?
Es hatte nämlich an der Vorderseite eine Öffnung, in die man den Kopf hinein stecken und viele interessante Knöpfe, durch deren Betätigung man allerlei bewirken konnte.
Schade.
Ich hätte mich gefreut und ihm hätte es bestimmt ein paar Lachfältchen verpasst.

Nun, circa 30 Jahre später, begegne ich dem gleichen Phänomen.
Der Betrachter möchte wissen, wie er das vor ihm Stehende bzw. Hängende zu benennen hat.
Es scheint so zu sein, dass viele Menschen erst einmal wissen möchten, wie sie das, was ihnen begegnet, einordnen können.
Was ich erstens schade finde (verhindert es doch, sich vielleicht unvoreingenommen in ein Abenteuer zu stürzen) und mich zweitens in Erklärungsnot bringt.

Und so geht es mir heute noch.

Meine Bitte: Kunst- oder andere Stücke einfach anschauen und anfassen.

Nicht dabei denken.

Denn - wie meine Großmutter immer so weise verlautbarte: „Denken, Jung, denken sollten nur die Pferde. Die haben nämlich viel größere Köpfe.“

Es ist schon seltsam.
Ich baue Monate oder manchmal Jahre an einem Stück und weiß eigentlich gar nicht so recht was ich da tue und welche Wirkung das Stück auf Menschen haben wird.
Und nach all der Plackerei und den intensiven Stunden, Jahreszeiten kamen und gingen, da steht es fertig im Raum.
Ein bisschen etwas göttliches beschleicht mich manchmal.
Göttlich weil ich tatsächlich etwas erschaffen habe.
Die Kurzfassung lautet: Geist steuert Materie.
Klingt und ist profan, bringt es aber auf den Punkt.
Das Kind  jedoch, was immer noch in mir steckt freut sich wie vor dem Weihnachtsfest und ist aufgeregt.
Ich stehe wie ein Schlingel der etwas ausgefressen hat beobachtend in der Ecke und warte.
Nicht viele Menschen merken das und gehen dann auf mich zu - meine Tarnung ist aufgeflogen.
Der magische Moment vorbei.
Aber das ist tatsächlich und wirklich einer der Gründe warum ich diese Stücke baue.
Für einen Augenblick.