Kategorie: Allgemein
Was ich sehen kann
Warum es bei mir keine Orden gibt
Warum es für mich keine Auszeichnungen, Spangen, Orden oder Gürtel gibt hat einen ganz einfachen und plausiblen Grund: Es macht für mich einfach keinen Sinn.
Es bezieht sich auf Dinge die in der Vergangenheit liegen und keine Aussage über da sind was aktuell ist.
Nehmen wir als Beispiel dafür einen Handwerksmeister.
Ist er ein Meister seines Handwerkes, weil ein Stück Papier erworben hat, worauf steht das er das ist, oder weil er meisterliche Handwerksarbeit vollführt?
Oder weil er Tag für Tag, Stunde für Stunde, all sein Können wieder auf den Prüfstand stellt?
Was ist mit dem Träger eines schwarzen Gürtels der nicht mehr übt?
Oder einen Helden, der vor geraumer Zeit eine heldenhafte Tat beging?
Tatsächlich hat jemand in einem Augenblick seines Lebens vor anderen Menschen sein Können oder eine bestimmte vorgeschriebene Leistung dokumentiert, oder in der Vergangenheit eine von uns als besonders eingestufte Tat begangen.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Der Handwerksmeister kann zur Schlampe, der Schwarzgurtträger zum dicken Trinker und der Held zum Maulheld mutiert sein.
Für mich ist meisterliche Leistung die, die man in diesem Augenblick handelt und lebt.
Sie steht in jeder Sekunde des Lebens auf dem Prüfstand und muss immer wieder, mit jedem Atemzug in jeder Situation erarbeitet werden.
Meisterschaft zeigt sich im Handeln, im Leben.
Zu dem ist es für mich aus meinem Verständnis eben dir große Kunst immer Schüler zu bleiben um wahrlich Meister zu sein.
Ein Kampfkunstmeister ist also tatsächlich ein sehr aufmerksamer Schüler der in jedem Moment seines Lebens das übt, lebt und praktiziert.
Der jede Übung jeden Tag aufs Neue angeht und nicht die Formen abarbeitet sondern sie immer wieder erarbeitet und weiterführt.
Im Bewusstsein dessen was er gerade tut, in aller Demut des Augenblickes .
Es ist eben so wie in dem Film Karate Kid in dem der Lehrmeister, Mr. Myagi sagt: "Gürtel ist da um zu halten Hose fest".
Augenblicke
Wege zur Skulptur
Wege zur Skulptur
Es gibt viele Wege, eine Skulptur aus einem Stamm zu schlagen. Für mich jedoch nur zwei grundlegende:
Ein Weg ist, zielorientiert ein sorgsam erarbeitetes Stück aus dem Material herauszuarbeiten. Eine hohe Kunst.
Die andere Art ist am Weg orientiert und schließt das Material mit ein… eine Arbeitsweise, die kein „planbares“ oder zuvor genau festgelegtes Stück erlaubt.
Meine eigene Arbeitsweise ist die zweite, die am Weg orientierte Art.
Ich sehe und erfasse den Stamm, habe eine Idee oder Vorstellung von dem, was er werden soll.
Das heißt, es existiert zwischen mir und dem Stamm ein - sagen wir einmal - Verständnis.
Natürlich kann ich aus jedem beliebigen Material einen Uhu oder eine Vase herausschlagen.
Der Preis ist der, dass ich wahrscheinlich gegen das Material gearbeitet und andere Chancen und Möglichkeiten ausgeschlossen habe.
Natürlich wäre es wirtschaftlicher und effektiver, fortlaufend zu arbeiten.
Aber: Es nähme mir die Möglichkeit, den Stamm in seinem Trocknungsprozess zu begleiten und die „Arbeit“ des Stammes zu erkennen.
Ich nenne es: ihm die "Reifezeit" nehmen.
Deshalb arbeite ich mit „Grünholz“, also frisch geschlagenen Stämmen.
Gehen wir einmal davon aus, dass Bäume wie Menschen unterschiedlicher Natur sind, dann gilt es, sie wahrzunehmen und zu unterscheiden. Zwischen einem Dachdecker, einem Kaplan und einem Komponisten gibt es schon signifikante Unterschiede…
Und wenn ich mir nicht die gleiche Liebe, Hingabe und Zeit nehme wie bei meinen eigenen Kindern - wie soll ich es dann bewerkstelligen, eine Skulptur mit dem Material zu erarbeiten?
Das wäre wie: meinem einjährigen Sohn in den Orchestergraben zu schicken, um Oboe zu spielen.
Meine Tochter, noch in Windeln, ins Cockpit eines Düsenjets zu setzen.
Mich an den Rand eines Getreidefeldes zu stellen und den Weizen anzufeuern.
Schlussendlich habe ich meinen Weg gefunden:
Ich nehme den Baum wahr. Ich erkenne ihn.
Ich sehe, was in ihm steckt.
Wir gehen den Weg gemeinsam.
Ich zolle ihm die Achtung und den Respekt, die ihm als Lebewesen und Teil meiner Welt zustehen.
Ich glaube, es ist die große Kunst der Achtsamkeit, die aus einem Stamm eine wunderbare Skulptur macht.
Schlussendlich ist es aber nur mein Weg, nicht der Weg.
Es gibt nämlich noch einen dritten, sehr kindlichen Weg: einfach loslegen und kucken, was passiert.
Und das ist auch kein schlechter Weg. Das weiß ich.
P.S.: Humor kann auch nicht schaden.
Der Weg und das Glück
Mit etwas Glück erreiche ich dieses Jahr das was ich mir nicht gewünscht oder gesucht habe.
Warum Alles Eins ist …
Wenn in der Welt, im Universum tatsächlich alles eins ist, wenn alles aus demselben erschaffen wurde, egal ob göttlich oder physikalisch: Wie kann es da Unterschiede zwischen einer Dose, einem Regenwurm und einem Komponisten geben?
Also essen Vegetarier auch Lebewesen bei lebendigem Leib.
Und nicht nur die Massentierhaltung, sondern auch das achtlose Verschlingen eines Salatblattes ist zu verurteilen, oder?
Meiner Meinung nach hat alles eine Seele, wirklich egal was.
Ein Auto aus einer Idee, ein Lied aus einer Emotion, ein Buch aus der Erfahrung.
Der „Schöpfer“ hat seine Seele, sein Dasein dort hinein impliziert.
Der Ingenieur in die Dose, der Komponist in sein Stück.
Deshalb gibt es ja so unendlich viele wundervolle und gegensätzliche Dinge, die wir bestaunen und benutzen können:
einfach weil es von und aus etwas erschaffen wurde.
Ich glaube, dass die Grundlage allen Weiterkommens, jeder Weiterentwicklung Achtung, Respekt und Aufmerksamkeit allem und jedem gegenüber ist.
Und alles hat seine Berechtigung, ob Diktator, Heiliger, Hund, Kuh oder Regenschirm.
Ganz einfach, weil nicht nur das offensichtlich so geschätzte Gute für uns wichtig ist, sondern auch der Prüfstein unseres menschlichen Denkens, das sogenannte Böse.
So ist es grundlegend und wichtig, mit größtmöglichster Achtung, Aufmerksamkeit und Respekt allem und jedem zu begegnen.
Eigentlich ganz einfach, oder?
Achtsamkeit im Leben
In der Kampfkunst gibt es den schönen Satz:
"Wer einem Tiger auf den Schwanz treten will, muss unendliche Achtsamkeit walten lassen."
Ich musste bei dem Bild, was dabei in meinem Kopf entstand lachen und merkte jedoch bald wie viel in den paar Worten steckt.
Und weil mir der Satz, diese paar Worte soviel gaben, übertrug ich sie in mein alltägliches Leben.
Mit schier unglaublichen Ergebnissen.
Was für ein Abenteuer, welche Reichhaltigkeit mir mit einem Mal das kleinste Ereignis boten.
Und so möchte ich jedem der das liest empfehlen einen Teller Spagetti einmal als Tiger zu betrachten.
Viel Spaß.
Der Tag
Etwas über die Arbeit
Für mich ist Arbeit etwas Wunderbares.
Es ist die Vereinigung all dessen, was ich liebe und lebe: der Weg und das Tun.
Und es ist etwas, was mich immer wieder fasziniert und mit kindlicher Faszination erfüllt.
Am Anfang ist es ein Gedanke, ein Bild in mir, egal ob Holzkunst, Kampfkunst oder bei der Arbeit mit Menschen.
Eben der Anfang eines Weges.
Und ich verfolge immer wieder mit Staunen, wie sich aus der Arbeit etwas manifestiert.
Ein inneres Abenteuer nenne ich so etwas.
Es erfüllt mich, füllt mich aus.
Es gibt dabei einen Aspekt der mich glücklich und lachen macht:
Ich nehme vielfach andere Menschen mit auf diesen Weg oder begleite sie.
Und irgendwann, wenn es getan ist, lasse ich los; Die fertigen Skulpturen, die Menschen ... und merke das es gut war und ist.
Mehr kann und will ich vom Leben nicht erwarten.