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Wir rennen dem Gral, der Mütze der Erleuchtung oder dem Strumpf der Weisen hinterher.
Wie beauftragen und bezahlen Gurus, Seher und vermeintlich Erleuchtete mit seltsamen Namen damit uns auf den Weg zu bringen.
Kaufen Bücher und Medien oder besuchen  Veranstaltungen zu diesem Thema.
Immer auf der Suche nach dem Unsterblichem, dem Großen, dem allumfassenden Wissen.
Komisch.
Dabei steckt alles was wir benötigen unter diesem kleinen Stückchen Stoff.
Unter der Mütze.
ich nenne es den gesunden Menschenverstand.

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Tatsächlich habe ich noch nie etwas verloren.
Meine Kinder nicht, wenn sie erwachsen das Weite suchten.
Meine Ideen nicht, wenn sie ein Teil meiner waren.
Keine Sachlichkeiten, die sind einfach nur da wo ich gerade nicht bin.
Mich selbst allerdings.
Mich habe ich manchmal verloren.
Gottseidank ein seltenes und nur temporäres Ereignis.
Oma sagte immer "Jung, nüscht is wech".

schritt

Es geht voran!
Mir Sturmesschritten und energisch vorgerecktem Kinn eilen wir dem erkorenen Ziel entgegen.
Nichts kann uns stoppen, nichts hält uns auf.
Da wollen wir mit aller Macht hin.
Das ersehnte, das endgültige Ziel gilt es zu erreichen.

Ob das Sinn macht?
Für mich auf ganz und gar keinen Fall.
Wieso?
Ganz einfach.
Wenn ich den Weg dahin eben als Weg sehe, kann ich ihn wohl kaum blind und für nichts anderes zugänglich beschreiten.
Das wäre so eigenartig wie als wenn ich auf einem Waldweg etwas wie eine schöne Gaststätte oder nette Menschen treffe, aber wortlos und blicklos an ihnen vorbeihaste.
Wie angenehm und sinnreich ist es dagegen doch für mich auf meinem Weg schlendernd nichts Interessantes oder schönes auszulassen.
Wie ungleich reicher und erfolgreicher gegebenenfalls sogar innezuhalten und mein Ziel zu ändern.
Kann durchaus sein das das Ziel was ich mir vor Jahren gesteckt habe gar nicht mehr aktuell ist?
Vielleicht habe ich mich verliebt, eine schönere oder leichtere Möglichkeit gesehen oder gar etwas ganz neues entdeckt.

Meine Großmutter sagte immer ich soll nicht so rennen: " Jung, du siehst ja nüscht wennste rennst".

Ich mag meine Oma

 

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Wie gehts?
Kaum zu glauben was meist die Antwort ist.
Zumindest für mich nicht.
Ein nicht abreißendes Lamentieren startet und endet meist erst nach Minuten des Leidens und dem erläutern jeden Debakels bis auch wirklich jedes Übel von oben, unten, links und rechts ausgiebig beschrieben worden sind.
Unglaublich.
Mir haut es in den meisten Fällen den Deckel vom Topf wenn ich diese ach so dramatischen und unglaublich üblen Schicksale so anhöre.
Der gebückte, alte Mann im Hintergrund sah das ganz anders.
Das Sammeln von Almosen hatte ihm soviel eingebracht das er sich seine Lieblingsmahlzeit beim Chinesen inklusive einem Bier leisten konnte.
Zufriedenheit scheint also eine Ansichtssache zu sein.